Talsperrenleitzentrale
des Ruhrverbands

Der Sommer 2017 war im Ruhreinzugsgebiet zwar warm, aber auch nass

Mittwoch, 13. September 2017 (10:00 Uhr)

Talsperrenfüllstände stiegen entgegen der jahreszeittypischen Entwicklung sogar an

Der Sommer 2017 hat sich im Einzugsgebiet der Ruhr nicht nur von seiner schönen Seite gezeigt. Das ergab die Auswertung der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands für die meteorologischen Sommermonate Juni, Juli und August.

Dabei begann der Juni zunächst so, wie das meteorologische Frühjahr geendet hatte: überdurchschnittlich warm und insgesamt zu trocken. An 22 Tagen musste zur Einhaltung der Mindestwasserführung an der Ruhrmündung Zuschusswasser aus den Talsperren abgegeben werden. Seit Einführung des Ruhrverbandsgesetzes im Jahr 1990 hatte es nur einmal zuvor in einem Juni an der Ruhrmündung eine höhere Anzahl zuschusspflichtiger Tage gegeben. Phasenweise gaben die Talsperren des Ruhrverbands in der zweiten Junihälfte rund das Zehnfache der Wassermenge, die ihnen im selben Zeitraum zufloss, an das Flusssystem ab. Ohne diese Unterstützung wäre die Ruhr bei Schwerte-Villigst ab dem 20. Juni streckenweise trockengefallen.

Trotz dieses trockenen Auftakts verzeichnete der Sommer 2017 aber insgesamt 17 Prozent mehr Niederschlag als der Durchschnitt der vorangegangenen 90 Jahre, denn im Juli regnete es – besonders im letzten Monatsdrittel – häufig und viel. Damit war dieser Monat der erste seit dem Juni des Vorjahres, der einen deutlichen Niederschlagsüberschuss verzeichnete. Auch im August gab es kein länger anhaltendes trockenes Sommerwetter, sondern erneut mehr Niederschlag als im Mittel. Anders als um diese Jahreszeit üblich nahm der Füllstand der Ruhrverbandstalsperren daher ab dem letzten Julidrittel (71 Prozent) nicht weiter ab, sondern stieg im Gegenteil sogar an und lag am 31. August mit 78 Prozent um rund zwei Prozent über dem langjährigen Mittel.

Bei den Temperaturen lagen der Juli und der August in diesem Jahr im Durchschnitt. Aufgrund des überdurchschnittlichen warmen Junis, eines der sechs wärmsten im Ruhreinzugsgebiet seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, war der Sommer 2017 mit 16,9 Grad dennoch um 0,8 Grad wärmer als das langjährige Mittel.

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