Talsperrenleitzentrale
des Ruhrverbands

Ergiebiger Dauerregen wird Gewässerpegel erneut ansteigen lassen

Dienstag, 02. Januar 2024 (14:00 Uhr)

Ruhrverband hat in den letzten Tagen Freiraum in den Talsperren für die vorhergesagten neuen Niederschläge geschaffen

 

Das Jahr 2024 beginnt ähnlich nass, wie 2023 geendet hat. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet

bis Donnerstag (4. Januar) weitere ergiebige Regenfälle und hat für Teile des Ruhreinzugsgebiets eine

Unwetterwarnung vor Dauerregen herausgegeben. Zusätzlich zu den bereits seit gestern gefallenen

Regenmengen können bis einschließlich Donnerstag vor allem im Bergland gebietsweise zwischen

20 und 35 Liter auf den Quadratmeter, in Staulagen stellenweise auch bis zu 60 Liter auf den

Quadratmeter hinzukommen.

 

Der Ruhrverband hat die Phase geringerer Niederschläge seit dem 27. Dezember genutzt, um den

Freiraum in seinem Talsperrensystem wieder zu vergrößern. Dieses hatte während der Hochwasser-

phase über Weihnachten knapp 46 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten, wodurch der Füll-

stand auf über 92 Prozent vom Vollstau angestiegen war. In den letzten Tagen haben die Talsperren

mehr Wasser abgegeben, als ihnen zugeflossen ist. Der Füllstand wurde dadurch auf knapp 85 Prozent

vom Vollstau abgesenkt.

 

Insgesamt stehen im Talsperrensystem aktuell rund 71 Millionen Kubikmeter Stauvolumen zum

Rückhalt des zufließenden Wassers zur Verfügung. Am heutigen Dienstag (2. Januar) hat der

Ruhrverband die Abgaben aus seinen Talsperren auf derzeit 122 Kubikmeter in der Sekunde reduziert.

Weitere Anpassungen sind je nach Entwicklung der aktuellen Lage jederzeit möglich.

 

Die Abflüsse in der Ruhr und ihren Nebenflüssen zeigen nach den Niederschlägen der vergangenen

Nacht zum größten Teil eine steigende Tendenz. An einigen Pegeln im Einzugsgebiet sind die

Informationswerte 1 für Hochwasser überschritten. Aufgrund der begonnenen Dauerregenlage ist mit

weiter deutlich ansteigenden Abflüssen und der Überschreitung weiterer Informationswerte für

Hochwasser zu rechnen.

 

Ständig aktualisierte Informationen zur Hochwassersituation gibt es im Hochwasserportal des

Landes NRW unter www.hochwasserportal.nrw.de, in der App „Meine Pegel“ des länderübergreifenden

Hochwasserportals sowie auf den Seiten des Ruhrverbands und seiner Talsperrenleitzentrale:

www.tlz-ruhr.de

www.ruhrverband.de/fluesse-seen/talsperrensteuerung

 

 

Zum Hintergrund: An den Hochwassermeldepegeln sind drei gewässerspezifische Informationswerte

hinterlegt. Diese Informationswerte werden durch die Bezirksregierungen pegelspezifisch festgelegt.

Informationswert 1: Beginn der Ausuferung des Gewässers; land- und forstwirtschaftliche Flächen und

Verkehrsflächen können überflutet werden.

Informationswert 2: Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Infrastruktureinrichtungen.

Informationswert 3: Gefahr der Überflutung von bebauten Gebieten oder Infrastruktureinrichtungen in

größerem Umfang.

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